Haus im Sack

Das "Haus im Sack" wurde 1596 als repräsentatives Weinbauernhaus errichtet. Es liegt in einer Sackgasse, die ursprünglich nur von der Oberlauengasse aus zugänglich war – daher sein Name. Das Gebäude beeindruckt mit einem Sitznischenportal, das zu den schönsten der Jenaer Altstadt zählt. Muscheln, ein Diamantfries und Sitzkonsolen zeugen von der kunstvollen Gestaltung. Auch die Fenstergewände und die 35 m² große Holzstube mit reicher Ornamentik aus der Bauzeit sind erhalten.

Das Haus ist dreigeschossig und passt sich mit einem Knick dem Straßenverlauf an. Im zweiten Obergeschoss kragt es ungleichmäßig aus. Während Erd- und erstes Obergeschoss massiv gebaut sind, weist das zweite Obergeschoss eine Fachwerkkonstruktion auf, die teilweise als Sichtfachwerk ausgeführt war. Die runde Öffnung neben der Tür belegt das historische Schankrecht: Tannen- oder Fichtenreisig signalisierten den Ausschank von Wein, ein Strohwisch den von Bier. Zwischen 1999 und 2001 wurde das Gebäude umfassend saniert und prägt seitdem wieder das Stadtbild.