Das Platanenhaus in Jena ist das letzte erhaltene Haus der mittelalterlichen Bebauung an der Stadtmauer nahe dem ehemaligen Saaltor. 1606 als dreigeschossiges Fachwerkhaus errichtet, steht es auf einem älteren Keller. Die beiden oberen Stockwerke kragen über das massive Erdgeschoss aus – typisch für die Bauweise Jenas nach 1500. Ein markanter Treppenturm wurde im 19. Jahrhundert hinzugefügt. Der Name des Hauses verweist auf die Platanen, die in seiner Nähe wachsen.

Die Fassade zeigt feines Sichtfachwerk mit Andreaskreuzen und Taustabornamenten. Besonders auffällig ist die Holzstube im ersten Obergeschoss, erkennbar an der Blockbauweise. Im Dachgeschoss entstand mit dem Treppenturm ein großzügiger Raum, der vermutlich als Hörsaal für Universitätsprofessoren diente. Funde belegen, dass hier im Mittelalter Gerber tätig waren – der Straßenname "Lauen" erinnert an dieses Handwerk.

1995 erfolgten umfangreiche Sicherungen, um das Bauwerk für die Zukunft zu erhalten.