Die kleine Kirche inmitten des Dorfes ist wohl eine der jüngsten im Umkreis von Kahla. Das heutige Gebäude wurde erst zwischen 1733 und 1735 erbaut. Erwähnt wird aber schon 1506, das in dem kleinen Örtchen eine Kirche stand. Ein Messbuch aus dem Jahr 1486 belegt das mit den Worten

"... zcu blintic in der kirche sandt ursulen"

Der Neubau wurde vorgenommen, weil die alte Kirche schlichtweg zu klein geworden war. Eine Besonderheit des alten Gotteshauses war, dass die Kanzel hinter dem Altar angebracht wurde.

Die erste Glocke der Kirche ist auf das Jahr 1586 datiert, eine weitere kam 1636 hinzu. Im Zuge des Neubaus wurde aber selbst das Geläut durch die Glockengießerei Apolda 1867 umgegossen. Auch den Taufstein ersetzte man durch einen Neuen.

Ihre Orgel erhielt die Kirche schon 1742. Sie wurde von dem ortsansässigen Orgelbauer Justinus Ehrenfried Gerhard gebaut. Schon 21 Jahre später wurde sie von seinem Enkel Johann Christian Adam Gerhard erneuert.

Das relativ schmucklose Innere der Kirche wurde 1907 durch ein Christusbild an der Kanzel und eine Landschaftsdarstellung an der Orgelempore aufgewertet.

Leider machten die großen Kriege des 20. Jahrhunderts auch vor der kleinen Kirche im beschaulichen Saaletal nicht Halt. Die Bronzeglocken der Kirche wurden eingeschmolzen und der Waffenproduktion zugeführt. Außerdem entstanden beträchtliche Schäden am Turm und den Fenstern. Zu allem Übel schlug am 17. Juli 1976 ein Blitz in den Kirchturm ein. Die entstandenen Schäden konnten erst 8 Jahre später vollständig beseitigt werden. 

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands ging es aber auch für das kleine Kirchlein wieder bergauf. 1991 erhielt sie ein neues Ziegeldach und der Turm eine neue Schiefereindeckung. 1996 wurde die Kirchturmuhr überholt und 1999 die Langhausdecke neu verputzt. Die letzte umfassende Sanierung des Kircheninneren erfuhr die Kirche 2001 bis 2006, 2010 wurde die restaurierte Orgel wieder eingeweiht.

Als im 16. Jahrhundert die Reformation in der Region Einzug hielt, bildeten Löbschütz und Lindig eine eigene Pfarrei. Wenig später aber im Jahr 1537 wurde sie Filiale der Stadt Kahla zugewiesen.

Auf dem Kirchhof finden sich drei schlichte Holzkreuze über den Gräbern von deutschen Soldaten, die am 8., 12. und 15. April 1945 ums Leben kamen.

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