Großeutersdorf ist eine kleine Gemeinde ca. 20 km südlich von Jena am linken Ufer der Saale in landschaftlich reizvoller Lage. Erstmals 900 n. Chr. urkundlich erwähnt, ist die Besiedlung der Großeutersdorfer Flur wesentlich älter. Reiche Bodenfunde aus der Steinzeit, Bronzezeit und der germanischen Siedlungsepoche zeugen von der Beliebtheit und den Vorzügen des mittleren Saaletals. Als klimatisch besonders begünstigtes Gebiet Deutschlands lockt es mit einem milden Frühling, einem heißen Sommer, einem langen und warmen Herbst und einem milden Winter.

In der Gemeinde Großeutersdorf gibt es einige kulturhistorisch wertvolle Gebäude und Anlagen, z. B. die Fußgänger-Stahlseilhängebrücke über die Saale, die Kirche St. Georg, welche im 12. Jahrhundert erstmal urkundlich erwähnt wurde, ein Pfarrhaus mit Stallung aus dem Anfang des 18. Jahrhundert sowie eine ehemalige Mühle mit Nebengebäuden.

In Großeutersdorf befindet sich heute ein Dokumentationszentrum zum Rüstungsstandort am Walpersberg. Der 311 m ü. NN hohe Berg wurde spätestens ab 1884 von der Kahlaer Porzellanindustrie zur Gewinnung von Rohstoffen ausgehöhlt. Dieses Höhlensystem wurde gegen Ende des Zweiten Weltkrieges von der nationalsozialistischen Rüstungsindustrie unter Einsatz von Fremd- und Zwangsarbeitern zur unterirdischen Flugzeugfabrik Reichsmarschall Hermann Göring GmbH (REIMAHG) ausgebaut. Ruinen des Werkes finden sich bis heute oberhalb des Ortes und können in Rahmen von historischen Führungen besichtigt werden.

Eine Gedenktafel auf dem Fundament des Küchengebäudes des ehemaligen Lagers 2 der Flugzeugfabrik erinnert an die 27 Zwangsarbeiter aus Polen, welche im Großeutersdorfer Forst Richtung Dienstädt begraben wurden. Ein 1974 gesetzter Gedenkstein im Forst Richtung Orlamünde erinnert an die umgekommenen Arbeiter des Lagers 3.

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