Am 6. November 1632 floss Blut, viel Blut in dem kleinen Ort. Mehr als 35.000 Soldaten aus zwei gewaltigen Heeren, dem von Schwedenkönig Gustav II. Adolf und dem kaiserlich-katholischen Albrecht von Wallenstein, geben sich ein brutales Gefecht. Unter den mehr als 8.000 Gefallenen befand sich auch das schwedische Oberhaupt.
Unser Tipp
Wo früher allein ein Granitfindling Ehre erbrachte, wird er heute ergänzt durch einen Baldachin und eine Gedächtniskapelle am Sterbeort Gustav II. Adolfs. Das kleine Museum im Blockhaus gibt Einblick in diese Zeit: historische Hinterlassenschaften der Schlachtereignisse wie Kürass, Munition oder Kanonenkugeln sind traurige Zeugen der Kämpfe.
390 Jahre nach der Schlacht hat Ende 2023 ein musealer Erweiterungsbau - das Museum Lützen 1632 - seine Tore eröffnet. Das Highlight für Gäste ist ein Massengrab mit 47 Skeletten. Das Museum versteht sich als Mahnmal wider Intoleranz, Gewalt und Krieg.
Wer interaktiv den ehemaligen Kriegsschauplatz erkunden will, lauscht am besten auf dem „Schlachtfeldpfad Lützen 1632“ Erzählungen über die Schlacht. Fragen Sie sich auch, wie der Kampfschrei der finnischen Hakkapeliten-Kavallerieeinheit klang oder wie der kaiserliche Generalfeldmarschall zu Pappenheim seine letzten Minuten erlebte? All das und mehr erfahren Sie hier.
Den Schlachtfeldpfad können Sie mittels einer App zum Leben erwecken – einem digitalen Audioguide ähnlich. Am Schloss Lützen und der Gustav-Adolf-Gedenkstätte weist ein QR-Code auf die Downloadmöglichkeit hin. Aktivieren Sie die Standorterkennung des eigenen Mobiltelefons, damit die App Sie gut führen kann. Nicht schon wieder eine App, werden Sie vielleicht denken! Die Museumsmitarbeitenden haben aber gut mitgedacht. Sobald Sie sich aus Lützen entfernen, entfernt sich auch die App automatisch von Ihrem Smartphone. Sie brauchen sich um nichts weiteres kümmern.
Zum Weiterlesen
Der Schlachtfeldpfad Lützen 1632 ist nicht die einzige digitale Möglichkeit, sich individuell Saale-Unstrut zu erschließen. Noch mehr digitale Führungen in Saale-Unstrut haben wir Ihnen in verschiedenen Blogbeiträgen zusammengestellt. Lesen Sie doch einmal, wie Sie „Mit Smartphone und App durch Saale-Unstrut“ durch Saale-Unstrut kommen oder welche „9 fantastische Audiowalks in Saale-Unstrut“ Sie erwarten.
Tipp für Historienfans
Jedes Jahr am ersten Wochenende im Mai findet das Scharnhorstfest im Lützener Ortsteil Großgörschen statt. Zwar fand die Schlacht, der man mit dem Fest erinnern will, rund 200 Jahre später statt, doch war sie nicht weniger blutig. Mitglieder historischer Darstellungsgruppen aus dem In- und Ausland sorgen mit ihren originalgetreuen Uniformen und Ausrüstungen dafür, dass sich die Zuschauer fühlen, als seien sie geradewegs in der Zeit zurückgereist ins Jahr 1813, als der preußischen General Gerhard David von Scharnhorst verwundet wurde. Die Nachstellung der Schlacht vom 02. Mai 1813 ist ein großes Spektakel.
Der Ort der ehemaligen Kämpfe ist heute auch ein Ausflugsziel für Familien. Neben einem Kletterwald, in dem Kleine wie Große ihre Geschicklichkeit testen können, lockt der kleine Tier- und Erlebnispark. Wie sich das anfühlt, hat Bloggerin Sylvi ausprobiert.
Noch mehr Geheimtipps aus Saale-Unstrut?
Auf unserer Seite „Psst... Geheimtipp Saale-Unstrut“ sind viele weitere Tipps zu finden, was es alles in Saale-Unstrut zu entdecken gibt.