Lernt Dirk Lawrenz, den Bonbonmann aus Zeitz kennen!
5. November 2019. Der Herbst hat Einzug gehalten. Die Tage werden kürzer und man beginnt sich nach der Sonne zu sehnen. Was hilft gegen diese anschwellende Winterdepression? Zucker und Farbe!
Beides gibt es bei Dirk Lawrenz, dem Bonbonmann aus Zeitz. Vor knapp 30 Jahren hat es ihn aus dem Ruhrgebiet in die Saale-Unstrut Region verschlagen. Es führte eins zum anderen bis der gelernte Industriemechaniker zum Zuckerbäcker wurde. Er fing einst damit an, die kleinen Köstlichkeiten einfach nur zu verkaufen. Doch dann faszinierte Ihn das Produkt so sehr, dass er lernen wollte, wie Bonbons gemacht werden. Er fand einen erfahrenen Zuckerbäcker, der Ihm die Grundlagen beibrachte und lernte alles Weitere autodidaktisch. Heute hat er ein buntes Sortiment aus Bonbons, Drops, Dragees und Lutschern, das kleine und große Schleckermäuler erstrahlen lässt.
Wem das reine Geschmackserlebnis nicht reicht, hat bei Dirk auch die Möglichkeit selbst einmal Bonbons herzustellen. Ich hatte die Chance und kann sagen, dass hand- und dann auch noch selbstgemacht einfach doch am besten schmeckt. An sogenannten Zitronen Sahne Kissen durfte ich mich versuchen. Zu allererst wird dazu Glukose und Zucker nach Rezeptur abgewogen und erhitzt. Die Temperatur beim Kochen des Gemisches ist dabei ein entscheidender Faktor in der Bonbonherstellung. Nur wenn man die genaue Temperatur trifft, erhält man am Ende die richtige Konsistenz. Da haben wir auch schon ein Betriebsgeheimnis entdeckt, aber keineswegs gelüftet. Es sind wohl um die 150 Grad. Genau erfahren wir das aber nicht, da Dirk lange an der richtigen Rezeptur und Zubereitung gefeilt hat und eben diese Kleinigkeiten den Unterschied zum industriell gefertigten Produkt ausmachen. Hat die Zuckermasse die richtige Temperatur geht es Schlag auf Schlag. Die Masse wird kochend heiß auf eine Steinoberfläche gegossen. Dort kühlt sie etwas ab und wird mit natürlichen Aromen, sowie Lebensmittelfarbe und Zitronensäure für das gewisse Extra versehen. Es folgt die Zerteilung des großen Zuckerblocks. Nun müssen die Zutaten durch Kneten und das Ziehen über einen großen Haken vermischt werden. An diesem Punkt wird die Handarbeit besonders gut sichtbar. Denn es ist gar nicht so einfach die zähe Masse zu bändigen. Dirk erkennt anhand der Farbe und der Konsistenz ob der süße Zuckerball bereit ist zu Bonbons und Lutschern verarbeitet zu werden. Ist es soweit, wird aus dem Klumpen durch ständiges Rollen und ziehen auf einer beheizten Oberfläche ein langer zitronengelber Strang. Dieser kann zum einen gekonnt zu Lutschern und Zuckerstangen geformt oder mit Hilfe einer beeindruckend nostalgisch anmutenden Bonbonmaschine zu kleinen Kissen verarbeitet werden. Diese kleinen Zitronen Sahne Kissen findet ihr zum Beispiel im Saale-Unstrut Koffer oder der brandneuen Handgemacht Saale.Unstrut Kühltasche, die ihr in den lokalen Tourist Informationen und im Naumburger Edeka Center Hinze erwerben könnt.
Lust bekommen einmal Bonbons selbst Hand zu machen? Gerne könnt Ihr das zum Beispiel in der ungewöhnlichen Umgebung der ältesten Brikettfabrik der ersten Generation Deutschlands! Dem Herrmannschacht in Zeitz. Unter dem Motto Coal & Candy gibt es etwas für alle Sinne. Erfahrt zum einen etwas über die erstaunliche Kohle Vergangenheit der Region und wie früher in der Fabrik gearbeitet wurde – so viel kann ich sagen: Arbeitsschutz war ein sehr dehnbarer Begriff! Zum Glück müsst ihr nicht mehr mit der schwarzen Kohle arbeiten, sondern könnt den Industrie Charm der Lokation mit den süßen Dingen des Lebens genießen. Zusammen mit Dirk macht ihr eure eigenen Lutscher und Bonbons. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
So schmeckt mir auf jeden Fall die graue Jahreszeit und ich bedanke mich recht herzlich bei Dirk dafür, dass ich ein Tag sein Lehrling in der Bonbonwerkstatt sein durfte.